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Wie gestaltet man nun trotz all der Menschenmassen (siehe Warnung) den Venedigaufenthalt trotzdem so, dass er ein Erlebnis ist? Nun, da muss natürlich jeder seine eigenen Vorlieben einbringen, aber ein paar kleine Tipps im Vorfeld können sicherlich helfen:

Aktuelle Hinweise

Wenn sich am allgemeinen Ablauf nichts ändert und der Karneval wie immer die eineinhalb Wochen vor Aschermittwoch stattfindet, dann ist das 2010 der Zeitraum von Samstag 6.Februar bis Dienstag den 16. Februar.

Wer an den Sonnenaufgangs bzw. -untergangszeiten interessiert ist, kann hier mal klicken. Die Zeiten beziehen sich auf die Riva am Dogenpalast: Tageszeiten 2010

(alle Angaben ohne Gewähr)

 

Allgemeine Hinweise

Wer den Karneval in Venedig besuchen möchte, der hat mehrere äußerst unterschiedliche Möglichkeiten. Das eine Extrem sind Angebote von Busunternehmen, die, sofern es die Entfernung nur irgendwie erlaubt, folgendermaßen aussehen. Hinfahrt während einer Nacht, Tagesaufenthalt in Venedig, Rückfahrt in der folgenden Nacht. Das andere Extrem bedeutet Anreise mit dem Flugzeug und Quartier in einem der nicht wenigen Nobelhotels Venedigs am besten mit Blick auf den Canal Grande. Natürlich gibt es auch preiswertere Unterkünfte in Venedig, aber das generelle Problem, dass man oft viele Monate im voraus buchen muss, gilt für alle Hotelkategorien.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, seine Bleibe in der Umgebung von Venedig zu suchen. Mestre bietet sich da zwar wegen der guten Busanbindung aber weniger wegen das Ambientes an. Zusätzliche Möglichkeiten bieten die Sommerbadeorte auf der Halbinsel, welche die Lagune zur Adria hin abgrenzt. Lido di Jesolo zum Beispiel ist sicherlich vielen ein Begriff. Normalerweise liegen die Orte um diese Zeit im Winterschlaf, aber einige Hotels haben erkannt, dass es sich lohnt in der Karnevalszeit zu öffnen. Die Anbindung per Schiffs-Linienverkehr an Venedig von Punta Sabbioni aus ist sehr gut und durch das Angebot von Ein- bis Mehrtagestickets durchaus preiswert. Zudem hat man das Vergnügen vom Meer her nach Venedig zu kommen, was meines Erachtens die schönste Art der Anreise ist.

Anreise per Schiff

Wer sich in Venedig verpflegen will, sollte eine einfache Regel beachten. Je größer die Entfernung vom Markusplatz und von den Hauptwegen zwischen Piazzale Roma, Rialtobrücke und eben Markusplatz ist, umso leichter bekommt man Platz und umso vernünftiger werden die Preise. Bummeln Sie etwas abseits in den Gassen und benutzen Sie mal ein Traghetto (das ist eine Art "Gondel für Einheimische") um von einer Seite des Canal Grande zur anderen zu gelangen. Die Venezianer bleiben dabei übrigens stehen.

Traghetto am Fischmarkt

Und wenn Sie mal die Orientierung verlieren ist das auch nicht so tragisch, denn einige Ecken weiter findet sich dann schon eines der gelben Hinweisschilder zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Die Wiederholungstäter unter den Venedigtouristen wissen dann irgendwann einfach, wenn sie auf diesem Platz in die und die Gasse gehen, dann kommen sie an jenem Platz wieder raus, auch wenn die Wege dorthin noch so verschlungen sind. Und sollte man tatsächlich mal völlig die Orientierung verloren haben, dann findet sich schon ein hilfreicher Geist, der einem weiterhilft.

Das Wetter um diese Jahreszeit ist echtes Frühlingswetter, sprich unberechenbar. Manchmal ist es schon so sonnig und warm, dass man versucht ist seine Jacke abzulegen, auch wenn die Venezianerinnen tapfer ihre Pelzmäntel ausführen. Bisweilen gibt es allerdings andersartige Überraschungen, so wie Aschermittwoch 2001.

Und wenn es so fürchterlich wird wie 2004 (siehe Rubrik letzte Seite), dann ist man sehr froh um Anorak, Mütze, Handschuh und Regenschutz.

Einen Einkaufstipp habe ich mir ja bisher verkniffen. In Venedig gibt es natürlich auch den üblichen Allerweltsedelklimbim von Gucci, Prada. Versace etc. und zwar zum einen als echte Ware z.B. in den Nobelläden der calle larga XXII Marzo, zum anderen insbesondere was Taschen betrifft auch als Plagiate, feilgeboten von meist afrikanischen Strassenhändlern.

Die blauen Müllsäcke dienen übrigens dazu, um ggf. in Windeseile die Ware einzusammeln und das Weite zu suchen, wenn ein Uniformierter auftaucht. Dieses Katz- und Mausspiel läuft das ganze Jahr über. Und auch hier hat schon die moderne Technik Einzug gehalten, inzwischen läuft die Warnung auch übers Handy von Wachposten, die etwas abseits stehen.

Daneben gibt es auch unheimlich vielen ganz legalen Ramsch u.a. aus Murano zu kaufen, während man nach originären Reisemitbringseln eher suchen muss.

Für Bücherfreunde gilt es allerdings eine doch recht bemerkenswerte Libreria zu nennen, mit dem nicht ganz zufälligen Namen 'Acqua Alta'. Man findet sie, wenn man am Campo S.Maria Formosa bei der Bar in die Calle lunga S. Maria Formosa hinein geht, ziemlich weit hinten links. Dort erwartet einen dann als Präsentiertisch sehr venedig typisch eine Gondel.

Spezielle Hinweise für Fotografinnen und Fotografen

Zur Aufnahmetechnik will ich hier nicht viel sagen, die Gefahr Allgemeinplätze zu wiederholen, ist zu groß. Natürlich ist in all dem Trubel jemand, der mit Stativ arbeiten will, weil er z.B. eine Mittelformatkamera sein Eigen nennt ein wenig benachteiligt. Aber schon bei der Frage Farbe oder Schwarzweiß ist die Antwort offen. Die Kostüme sind in der Regel sehr bunt, was für Farbe spricht, aber ich habe auch schon wunderbare Schwarzweißaufnahmen gesehen. Und wer digital arbeitet, muss vielfach allenfalls über denn Menüpunkt nachgrübeln, mit dem man zwischen den beiden Varianten umschalten kann, oder probiert die SW-Variante daheim am Rechner mal aus. Allzu sparsam egal ob mit Film oder Speicherchips sollte man bei der Vorbereitung auf die Reise allerdings keinesfalls sein. Vor Ort Nachschub kaufen ist in aller Regel teurer als zu Hause.

Viele der Maskenträger sind über die Jahre zu absoluten Profis im Hinblick auf das Modelling geworden. Sie suchen von sich aus die Plätze mit dem besten Licht und dem attraktivsten Hintergrund. Klare Vorstellungen vorausgesetzt, kann man durchaus versuchen ein paar Anweisungen zur einzunehmenden Pose zu äußern. Kenntnisse in Italienisch, Französisch, Deutsch, Englisch oder auch mal Japanisch sind je nach Nationalität der Masken natürlich von Vorteil. Aber keine Sorge Zeichensprache tuts oft auch. Ich habe es sogar schon erlebt, dass meinerseits ein kurzer Blick zur Sonne gegenüber einer Maske, deren Gesicht unvorteilhaft im Schatten lag, genügte und er/sie drehte sich in gewünschter Weise. Manchmal bekommt man dann ein Visitenkärtchen in die Hand gedrückt (oder man erhält es auf Anfrage). Das ist dann Kompliment und Verpflichtung zugleich. Man sollte sich in diesem Fall unbedingt mit ein paar Abzügen oder neuerdings auch .jpgs bei den Maskenträgern bedanken. Entgegen allen anders lautenden Vermutungen stecken in den Kostümen keine bezahlten Schauspieler, sondern in der Mehrzahl Idealisten, denen die Sache einfach Freude macht.

Wo sind nun all die schönen Maskenträger zu finden? Natürlich auf dem Markusplatz, aber die besten Fotos gelingen dort nicht unbedingt. Das liegt natürlich an den vielen Leuten , die im Hintergrund zu sehen sind, einem ins Bild laufen oder den Ellenbogen in die Rippen rammen. Will man einen zuschauerfreien Hintergrund hilft oft nur der Kniefall und die Aufnahme nach oben oder man geht per Tele ganz nah ran.

Die wirklich guten Aufnahmen gelingen eher auf Plätzen abseits des großen Trubels. Auch hier lohnt es sich also ein wenig zu bummeln, bis hin in den Sestiere Dorsoduro. Sogar Burano ist wegen seiner Farben ein durchaus nicht unbeliebtes Ziel.

Natürlich muss man auch ein wenig Glück haben um dort dann schöne Masken zu treffen. Ist das aber der Fall, hat man es viel leichter, einen schönen Hintergrund bei optimaler Beleuchtung zu finden. Wenn es sich um ein verabredetes Shooting zwischen Masken und Fotografen handeln - was man sehr schnell daran erkennt, wie präzise die Szene arrangiert wird -, dann empfiehlt es sich natürlich, den Akteuren nicht im Weg oder Hintergrund rumzustehen. Da ja auch alle Umstehenden von der Tatsache, dass die Akteure ihr Bestes geben, profitieren, ist ein bisschen Rücksicht und Feingefühl hier durchaus angebracht.

da ist noch eine Falte falsch

Wenn man schon öfter dabei war, kann es bisweilen sogar Spaß machen, mit dem gebotenen Abstand anderen einfach ganz entspannt bei der Arbeit zuzuschauen.

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